Lesestoff #9

Lesestoff - Buchtipp

Heute gibt es die letzte Folge vom Lesestoff vor dem Weihnachtsfest. Dieses Mal Donna Tartts: »Der Distelfink«.

Worum geht es?

Hier muss man ein bisschen mehr ausholen, denn der Roman hat über 1000 Seiten.

Der Roman ist die Lebensbeichte des Ich-Erzählers Theodore Decker. Als 13-Jähriger verliert er bei einem Bombenanschlag auf das New Yorker Metropolitan Museum seine Mutter, mit der er einen freien Tag dort verbrachte. Selbst bei der Explosion eher verletzt, lernt Theodore noch den sterbenden Welton Blackwell kennen, einen älteren, körperlich eingeschränkten Mann, kennen, dem er in dessen letzten Minuten noch beisteht. Welton war mit seiner Nichte Pippa auch im Museum, die Theodore aufgefallen war. Er überredet den Jungen, das Gemälde »Der Distelfink« des niederländischen Malers Carel Fabritius aus dem ohnehin verwüsteten Museum mitzunehmen. Das Gemälde wird von da an der rote Faden des Romans. Ebenso vertraut Welton Theodore einen Ring an und benennt den Namen seines Geschäftes.

Und damit beginnt für die Hauptperson eine neue Lebensphase.

Sein Vater hat die Familie vor Jahren verlassen und ist zunächst unauffindbar. Also kommt Theodore erst einmal bei der Familie seines Schulfreundes Andy unter. Diese ist sehr wohlhabend und hat eigentlich auch jede Menge Gepäck aufgeladen. Natürlich weiß die Familie Barbour, so der Name, nichts von seinem Geheimnis. Der Ring jedenfalls führt Theo zu Hobie, dem Geschäftspartner von Welton. Beide führten eine Antiquitätenwerkstatt und handelten auch damit. Die Beiden freunden sich an und Theo lernt erste Schritte der Möbelrestaurierung. Bei Hobie trifft er auch Pippa wieder, die den Anschlag schwerstverletzt überlebt und letztendlich ihr ganzes Leben damit umzugehen hat. Pippa wird jedoch bald zu einer Tante ziehen.

Und auch für Theo ändert sich einiges, denn sein Vater ist aufgetaucht und holt ihn zu sich nach Las Vegas, wo er mit seiner neuen Lebensgefährtin wohnt. Das Bild konnte er mit in sein neues Zuhause schmuggeln. Der Vater ist ein alkoholkranker Berufsspieler und ehemaliger Kleindarsteller. In Las Vegas lernt Theo in der Schule den gleichaltrigen Ukrainer Boris kennen. Beide verbindet fortan eine tiefe, lebenslange Freundschaft, ebenso wie gemeinsame Diebestouren, Drogen- und Alkoholexzesse. In traurigen Momenten schaut sich Theo immer wieder das Bild an. Natürlich wird dieses mittlerweile gesucht, denn niemand glaubt mehr an die These, dass es bei der Explosion zerstört worden ist. Irgendwann flieht er aus der Glücksspielerstadt zurück nach New York.

Dann kommt ein Zeitsprung von acht Jahren. Theodore ist erwachsen und Geschäftspartner von Hobie. Sein Einsatz rettet die Firma vor dem Ruin, jedoch nicht ganz legal. Das Bild hat er dick verpackt in einem Depot untergebracht. Er kommt auch wieder in Kontakt mit der Familie Barbour. Mit Kitsey Barbour hat er nach einer Weile auch Hochzeitspläne. Doch da wäre auch noch Pippa, die regelmäßig in New York bei Hobie weilt.

Und da ist auch noch Theos alter Freund Boris, der, wie es sich schon abzeichnete, ein erfolgreicher Krimineller geworden ist. Und so nimmt alles seine Lauf.

Kritik

Dieser Roman handelt von Liebe und Trauer, von Schönheit und Vergänglichkeit, von Verlust, Zerrüttung und fester Freundschaft. Der Roman ist ein uneingeschränkter Lesetipp auf 1022 Seiten. Mehr gibt es nicht zu sagen.

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