Vätternrundan – Teil 1

Auf gehts nach Schweden

Es ist Mittwoch, der 12.06. früh am Morgen und wir machen uns vollbepackt auf dem Rücken mit unseren Fahrräder schiebend auf den Weg zur Vätternrundan. Dieser führt uns zuerst zum Geraer Bahnhof. Von hier geht es mit der Bahn über Leipzig nach Dresden zur gemeinsamen Abfahrt mit Schulz Sportreisen. Vier Stunden später sitzen wir im Reisebus und fahren Richtung Schweden. Unsere Räder sind gut verstaut in einem speziellen Fahrradanhänger. Nach ein paar Zwischenstationen wegen zusteigenden Mitstreitern sind wir am Abend im Rostocker Hafen, um über Nacht mit der Fähre über die Ostsee nach Trelleborg zu fahren.

Gegen 6 Uhr sind wir in Trelleborg und das schöne Wetter haben wir wahrscheinlich in Deutschland zurückgelassen. Na prima! Ich habe die Bilder von der Vätternrundan 2012 gesehen, auf denen massenhaft durchnässte Radsportler zu sehen waren. Sollte das Wetter auch dieses Jahr wieder so sein. Vorbereitet sind wir ja, aber die erste Umrundung wollten wir genießen.

Apropos Genießen: Dass wir doch eher Exoten sind, kann man schon an unseren Rädern erkennen. Allein aus unserer Schulz-Sportgruppe sind von den 35 Fahrern gerade mal vier mit einem Trekkingrad angereist. Alle anderen fahren natürlich Rennrad. Schön so ein Rennrad, aber wir wollen nicht mit maximaler Geschwindigkeit um den See herum. Uns geht es um die Herausforderung, 300 km am Stück an einem Tag zu schaffen und dabei noch so viele Eindrücke wie möglich sammeln. Aber dazu etwas später.

Von der Fähre herunter fahren wir in Richtung Motala. Eine Zwischenstation zum Beinevertreten ist das kleine Städtchen Vadstena, welches wir auch während unserer Runde noch einmal durchqueren sollten. Und es regnet. Gegen 15:30 Uhr sind wir in unserem Quartier in Ljungsbro am Göta-Kanal angekommen. Viel Zeit bleibt nicht, denn wir müssen nach Motala zur Expo/Mässan, das heißt zur Startnummernausgabe. Dort erwarten uns viele Funktionäre, von denen wir unsere Startutensilien erhalten. Eigentlich hätte man auch ohne Rad und Ausrüstung anreisen können, denn auf der Expo erhält man alles, was das Radsportherz begehrt. Wir haben uns dort auch noch auf die Schnelle Unterhelmmützen gekauft, was sich als sehr, sehr richtig herausstellen sollte. Ja wir sind keine Profis, wir lernen noch! Um die Messe herum gab es mehrere Kriteriumsfahrten u.a. den »Bianchi Vättern GP 2013« von Profis, Amateuren, keine Ahnung. Jedenfalls waren sie verdammt schnell unterwegs!

Der nächste Tag ist die Ruhe vor dem Sturm. Noch mal ein langsames Einradeln rings um Ljungsbro. In der Nähe liegt Berg am See Roxen, dem Ort der Schleusen, an dem die Schiffe auf dem Göta-Kanal mehrere Stufen erklimmen müssen. Und ich erinnerte mich daran, dass wir hier schon einmal drei Jahre zuvor waren. Ein kleiner Abstecher zur in Ljungsbro ansässigen Schokoladenfabrik darf aber auch nicht fehlen. Am frühen Abend gibt es noch ein gemeinsames Pasta-Abendessen. Gegen 18 Uhr geht es ins Bett. Kurioserweise können wir beide trotz der Helligkeit gut schlafen. 23 Uhr klingelt der Wecker. In einer Stunde fährt der Bus Richtung Motala, in drei Stunden soll unser Start sein.

Startnummer

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